Die Akupunktur ist ein bekanntes Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin, die auch in Europa immer mehr Anhänger findet. Je nach erwünschter Wirkung werden Akupunkturnadeln an den neuralgischen Punkten des Körpers gesetzt. Mit Hilfe der Akupunktur soll jetzt auch den Angstpatienten beim Zahnarzt geholfen werden. Führende Wissenschaftler gehen davon aus, dass wahrscheinlich jeder zweite Deutsche Angst vorm Zahnarzt empfindet. Bei einem gewissen Prozentsatz dieser Patienten kann sich die Angst bis zu einer Phobie steigern. Diese Patienten suchen oft über Jahre keinen Zahnarzt mehr auf, was ihrer Zahngesundheit sehr entgegen steht.
Möglichkeiten zur Angstbewältigung
Zahnärzte versuchen mit den verschiedensten Methoden, die Angst ihrer Patienten zu mindern. Sie wenden bspw. Entspannungstechniken, Akupunktur, Biofeedback oder Hypnose an. Bei besonders schwierigen Fällen bleibt dem Zahnarzt nur die Möglichkeit, Hypnose oder gar die Vollnarkose einzusetzen. Der Großteil dieser Methoden ist sehr zeitaufwändig und verlangt vom Arzt die Einarbeitung in fachfremde Gebiete. Nicht immer werden die entstandenen Kosten von der Krankenkasse übernommen, so dass der Patient die finanzielle Belastung für diese Sonderbehandlung selbst tragen muss.
Bei korrekter Anwendung führen die verschiedenen Möglichkeiten zur Angstprävention oft zum Erfolg.
Akupunktur mit schneller Wirkung
Bereits zwei Nadeln genügen um Angstpatienten zu helfen. Die Nadeln werden an den entsprechenden Punkten auf der Schädeldecke angebracht. Diese harmlose und weitestgehend schmerzfreie Behandlung senkt den Angstlevel in kurzer Zeit. Die Patienten beruhigen sich und eine zahnärztliche Behandlung wird möglich.
Schwedische Studie beweist den Erfolg
Eine kleine schwedische Studie beweist den Erfolg der Behandlung. Auf Akupunktur spezialisierte Zahnärzte wandten die Methode bei zwanzig Patienten an, die schon seit Jahren unter Zahnarztangst litten. Vor der Akupunktur erklärten sich nur sechs der Probanden mit der Zahnarztbehandlung einverstanden. Nur Fünf Minuten nach dem Setzen der Nadeln sank das Angstlevel und alle Patienten konnten behandelt werden.
Spezieller Fragebogen untermauert die Aussagekraft
Die zwanzig Patienten wurden vor und nach der Behandlung mit den Nadeln befragt. Das Ausmaß Ihrer Ängste wurde mit Hilfe des sogenannten Beck-Angstinventars (BAI) durch einen Fragebogen erhoben. Der Angstlevel verminderte sich von 26,5 auf 11,5 Punkte.
Fazit
Akupunktur ist für Angstpatienten eine risikoarme und schmerzfreie Alternative zu Beruhigungsmitteln oder Narkose. Die Behandlung kann recht schnell nach dem Setzen der Nadeln begonnen werden. Im Gegensatz zur Betäubung kann der Proband seine Behandlung aktiv verfolgen und weiß immer genau, was gerade mit ihm geschieht.
Bei weiteren Behandlungen wird sich die ursprünglich große Angst der Patienten weiter abbauen. Darin besteht der größte Vorteil für die Zukunft der Patienten.