Für frisch gebackene Eltern ist der Blick in zwei strahlende Babyaugen wohl immer wieder einer der schönsten Momente des neuen Elternglückes. Doch wie können Eltern sicher sein, dass mit den Augen ihres Kindes auch alles in Ordnung ist? Kann es auch sein, dass ein Baby eine Sehstörung hat, ohne dass es den Eltern sofort auffällt? Und wie können Eltern überhaupt erkennen, ob ihr Baby eventuell an einer Sehstörung leidet?
Grundsätzlich gilt, wie bei allen Erkrankungen, dass eine möglichst frühe Diagnose die Behandlungsmöglichkeiten verbessert und die Heilungschancen erhöht. Daher ist es auch im Hinblick auf eventuelle Sehstörungen oder Augenerkrankungen bei einem Baby sinnvoll, so früh wie möglich zu einem Arzt zu gehen. In der Regel werden die Augen der Kinder spätestens mit dem Erreichen des zweiten Lebensjahres vom Kinderarzt untersucht. Da ein Kinderarzt jedoch kein ausgesprochener Spezialist ist, sollten Eltern mit ihrem Baby zudem auch so früh wie möglich einen Augenarzt aufsuchen. Besonders dann, wenn es in der eigenen Familie vermehrt Augenerkrankungen oder Brillenträger gibt.
Abgesehen von den Routineuntersuchungen, bei denen eine eventuelle Sehstörung festgestellt werden kann, gibt es auch Warnzeichen, die auf eine Sehstörung bei einem Baby hinweisen können. Dazu gehören unter anderem das dauerhafte Schielen, unruhige Pupillen, lichtempfindliche Augen oder weißgraue Pupillen. Auch eine sehr langsame Entwicklung der motorischen Fähigkeiten kann ein Hinweis auf eine Sehstörung beim Baby sein.
Bei einem Baby können im Grunde genommen fast alle Arten von Sehstörungen oder Augenerkrankungen auftreten wie sie auch bei einem Erwachsenen Auftreten können. Das beginnt mit dem Schielen, geht über Kurz- und Weitsichtigkeit und endet mit Augenerkrankungen wie zum Beispiel dem Grauen Star. Fast alle dieser Sehstörungen bedürfen einer sofortigen Behandlung. Vor allem wenn es sich um eine Erkrankung wie dem Grauen Star handelt, sollte sofort gehandelt werden. Der Graue Star, den man übrigens an einer Trübung der Augenlinse erkennen kann, muss operativ behandelt werden. Andere Sehstörungen müssen nicht unbedingt behandelt werden. Zwar werden Kurz- und Weitsichtigkeit sowie das Schielen fast immer mit einer Brille behandelt, jedoch ist das nicht in allen Fällen wirklich notwendig. Viele Babys leiden nämlich unter einer geringen Weitsichtigkeit, die jedoch nicht krankhaft ist sondern vielmehr mit dem noch zu kleinen Auge zusammenhängt. Bei dieser geringen Weitsichtigkeit ist eine Brille überflüssig, da sich das Problem meist von selbst löst, wenn das Auge wächst. Eine andere Sache ist es, wenn das Kind wegen seiner Weitsichtigkeit schielt. Dann ist es notwendig, dass dem Kind eine Brille angepasst wird.
Wenn die Sehstörung bei einem Baby nun tatsächlich einer Behandlung bedarf, das Baby also eine Brille benötigt, dann sollten Eltern bei der Anschaffung einer Brille auf einige Dinge achten. Vor allem kommt es bei einer Brille für ein Baby darauf an, dass das Gestell aus weichem und flexiblem Material hergestellt wurde. Auch die Passform des Gestells, die Größe, das Gewicht und die Form der Gläser sind wichtig. Außerdem sollte die Brille für ein Baby über weiche Bügel verfügen, die das Ohr sanft umschließen.
Übrigens bedeutet es für ein Baby nicht, dass wenn es kurz nach seiner Geburt eine Brille tragen muss, die Sehhilfe ein ganzes Leben lang benötigt. Viele Sehstörungen beim Kind wachsen sich quasi aus. Damit das jedoch der Fall sein kann, müssen Sehstörungen rechtzeitig erkannt werden.