Vor allem in Städten sind Höfe oft zubetoniert oder von vorn bis hinten zugepflastert. Das hat zwar den Vorteil, dass man einen solchen Hof durch Kehren recht einfach sauber halten kann. Von Wohlfühlatmosphäre kann hierbei jedoch keine Rede sein. Dabei sind kleine, ruhige Oasen gerade in Städten so wichtig, bieten sie doch Rückzugsmöglichkeit und Erholung. Daher sollte man sich als Stadtbewohner, eventuell auch zusammen mit den anderen Mietparteien im Wohnhaus, die Mühe machen und sich eine solche grüne Oase im Hof schaffen.
Das ist zwar mit einiger Arbeit verbunden und bedarf auch der einen oder anderen Investition, allerdings zahlt sich das alles ganz schnell aus, wenn man den ersten schönen Tag oder Abend in seinem frisch begrünten Hof verbracht hat. Manchmal ist es eben einfach schöner, wenn man seine Tasse Kaffee ganz entspannt und in aller Ruhe vor der eigenen Haustür trinken kann als dafür in ein lautes Straßencafé zu gehen. Und auch die Grillparty macht um Längen mehr Spaß, wenn sie in einer grünen Umgebung stattfindet und nicht zwischen kahlen Häuserfassaden und Betonboden.
Bevor es grünt muss das Grau weichen
Gepflasterte, asphaltierte oder betonierte Innen- oder Hinterhöfe in Städten sind oft auf Grund ihres geringen Wartungsaufwandes angelegt worden. Hätte man sich zum Beispiel für einen Rasen, Blumenbeete oder Bäume auf natürlichen Untergrund entschieden, hätte auch immer jemand dafür sorgen müssen, dass dies alles in Ordnung gehalten wird. Auf einem Betonboden dagegen übernimmt quasi der Regen die Arbeit des Hausmeisters.
Das so ein kahler Boden dabei alles andere als schön und einladend aussieht, wurde dabei wohl weniger bedacht. Doch wenn der Hof nun von Mietern oder Eigentümern genutzt werden möchte und sie gewillt sind, sich dort eine grüne Oase zu schaffen, und diese auch regelmäßig zu pflegen, dann muss der zugepflasterte Hof zunächst einmal aufgebrochen werden, um an den natürlichen Boden zu gelangen. Dazu kann man sich zum Beispiel im Werkzeugverleih einen Presslufthammer leihen und so den Belag recht schnell lösen. Und ist das erst einmal geschafft und der Schutt beseitigt, dann kann man praktisch schon mit der Gestaltung seines Hofs beginnen.
Wenn man auf einem Boden Beete, Rabatten oder auch einfach nur einen Rasen anlegen möchte, dann muss man zunächst einmal eine Schicht guten Mutterboden auftragen. Immerhin benötigen Pflanzen zum Wachsen viele Nährstoffe, die in dem Boden, der sich viele Jahre unter Beton oder Asphalt verborgen hat, nur wenig vorhanden sind. Bei der Begrünung selbst kann man seiner Phantasie dann aber freien Lauf lassen.
Mehr Grün = besseres Klima
Wer sich die Mühe macht, aus einer ehemaligen Betonwüste eine grüne Freizeitoase zu zaubern, der bekommt zum Lohn nicht nur sein eigenes kleines Naherholungszentrum, sondern der tut auch etwas für ein gesünderes Klima.
Zunächst einmal kann sich ein Hof mit viel Grün im Sommer nicht mehr so stark aufheizen wie ein völlig versiegelter Boden. Des Weiteren sorgen Grünpflanzen, Bäume und Sträucher dafür, dass Kohlendioxid aus der Luft gefiltert und Sauerstoff abgegeben wird. Die Pflanzen mindern außerdem den Feinstaubgehalt in der Luft und dämpfen Schall. Und weil das Regenwasser dank der entfernten Asphalt- oder Betondecke jetzt wieder direkt ins Erdreich einsickern kann, muss man sich über das Gießen auch nicht all zu viele Gedanken machen.
Übrigens wird das „Entsiegeln“ von Böden in manchen Städten auch finanziell belohnt, weil dadurch mehr Regenwasser ins Erdreich versickert und somit die Abwasserkanäle der Städte weniger belastet werden. Wenn man also über einen betonierten Hof verfügt, sollte man unbedingt bei der Stadtverwaltung Informationen zur Kostenübernahme einholen, bevor man mit dem Begrünen beginnt.