Nicht nur die Pflanzen auf den Beeten oder im Gewächshaus müssen sich regelmäßig gegen den Befall von Schädlingen zur Wehr setzen. Auch die Bäume bleiben davon leider nicht verschont. Ein Schädling, der besonders der Rosskastanie schwer zu schaffen macht, ist die Miniermotte.
Die Folgen des Befalls
Die Rosskastanien-Miniermotte ist ein Schädling, der ganze Kastanien Alleen vernichten kann. Das Ganze passiert natürlich nicht über Nacht. Und auch sind es nicht die Motten selbst sondern deren Larven, die den Bäumen schaden. Die Larven der Miniermotte fressen Gänge (so genannte Minen) in das Gewebe der Blätter. Die Blätter der Kastanie überstehen das natürlich nicht schadlos. Sie werden bei einem Befall zuerst braun und sterben dann ab. Für den Baum bedeutet das, dass er durch das fehlende Blattwerk auf wichtige Nährstoffe verzichten muss. Der Baum kann nicht mehr genügend Kohlehydrate erzeugen und ist somit quasi einer chronischen Unterernährung ausgesetzt. Ist dies über Jahre hinweg der Fall, stirbt der Baum.
Die Bekämpfung der Schädlinge
Die Bekämpfung der Rosskastanien-Miniermotte sollte man also ernst nehmen. Zur Bekämpfung dieses Schädlings gibt es natürlich auch entsprechende Pestizide, die im heimischen Garten oder im Kleingartenverein jedoch verboten sind. Allerdings muss man gar nicht auf diese Gifte zurück greifen. Denn es gibt auch ganz einfache und natürliche Mittel und Wege, um die Miniermotte erfolgreich zu bekämpfen.
Wer Rosskastanien in seinem Garten hat, der kann sich im Kampf gegen die Miniermotte auch den einen oder anderen tierischen Helfer zu Nutze machen. Am einfachsten ist es, wenn man sich Vögel in seinen Garten lockt. Kohl- und Blaumeisen, Mauersegler oder Schwalben sorgen dafür, dass die Schädlinge keine Chance haben. Um sich die Dienste der Vögel sichern zu können, braucht man eigentlich nicht viel mehr zu tun als ihnen mit Nistkästen, die man am besten direkt am Baum anbringt, einen Platz zum Nisten anzubieten. Die Kästen zum Nisten und Vogelhäuschen sollten natürlich nicht nur am richtigen Platz angebracht werden sondern auch rechtzeitig vor dem Beginn der Saison. Besonders gering sind die Chancen, dass die Puppen der Miniermotte überleben, wenn man Hühner frei im Garten herumlaufen lässt.
Vorbeugung vor neuem Befall
Man kann aber auch schon im Herbst etwas tun, damit der Schädling im darauf folgenden Jahr keine Chance mehr hat. Die jeweils erste Generation der Miniermotte lebt und überlebt etwa zwei Monate in und auf den Blättern. Die jeweils letzte Generation schafft dies sogar ein halbes Jahr. Das bedeutet, dass sie im heruntergefallenen Laub des Herbstes den gesamten Winter überleben kann. Deshalb sollte das Laub im Herbst aufgesammelt und am besten verbrannt werden. Ist dies nicht möglich, sollte es in fest verschlossenen Säcken gelagert werden. Die Säcke sollten so lange fest verschlossen bleiben, bis die darin geschlüpften Falter gestorben sind.
Es ist übrigens ratsam, sich in Punkto Schädlingsbekämpfung immer mit seinen Gartennachbarn abzusprechen, da die Miniermotte sich natürlich nicht nur im eigenen Garten sehr wohl fühlt.
Resistente Art
Wer die Rosskastanie in seinem Garten nicht schädlingsfrei halten konnte und den abgestorbenen Baum fällen musste, der kann natürlich jeder Zeit wieder eine neue Kastanie pflanzen. Damit nicht auch diese neue Kastanie wieder von der Miniermotte zerstört wird, empfiehlt es sich, die Scharlach-Rosskastanie zu wählen. Die sieht nämlich mit ihren roten Blättern nicht nur besonders schön aus, sie soll auch noch überaus resistent gegen die Miniermotte sein.