Kinder entdecken die Welt schon ab dem ersten Tag ihres Lebens. Zwar verschlafen sie viel Zeit in den ersten Wochen. Aber bald wächst das Interesse an ihrer Umgebung. Diese Umgebung dann ständig aus der Horizontalen anschauen zu müssen, wird bald zu wenig für das Kind. Aus diesem Grund beginnt es schon fast selbstständig, sich in eine aufrechte Position zu ziehen oder zu drücken. Eltern können natürlich dabei behilflich sein und ihren Kindern einen bessern Blick über das Geschehen um sich herum verschaffen.
Für Babys wäre es eigentlich optimal, wenn sie erst mit dem Sitzen beginnen, wenn sie dies auch ohne Stütze selbstständig schaffen. Doch die Neugier der fünf- bis sechsmonatigen Babys ist einfach zu groß. Zu viele Geräusche erklingen um sie herum. Und durch die Neugier wollen die Kleinen natürlich auch wissen, was denn da nun eigentlich vor sich geht und wodurch dieses Geräusch erzeugt wird.
Ab wann ist Sitzen gesund und unbedenklich?
Ein sicherer Sitz kommt bei den meisten Kindern erst zu Stande, wenn sie ungefähr sieben bis acht Monate alt sind. Denn bis dahin ist die Bauch- und Rückenmuskulatur einfach noch nicht ausreichend ausgebildet. Somit kann das Kind noch nicht ausreichend eigene Kraft aufbringen, um den Kopf und das Skelett selbstständig zu halten. Des Weiteren verhindert das noch gebeugte Rückgrat das eigenständige Sitzen.
Das c-förmige Rückgrat ist eine ganz natürliche Verformung, die sich innerhalb des ersten Lebensjahres selbstständig streckt. Diese Verformung ergibt sich auf Grund der Lage des Kindes im Mutterleib. Für neun Monate liegt das Kind in zusammengerollter Form in der Gebärmutter. Dadurch kann sich das Rückgrat nicht selbstständig strecken und es kommt zu der c-förmigen Verformung.
Bringt man sein Kind nun zu früh in die aufrechte Position, kann es zu Schädigungen an Wirbelsäule und Gelenken kommen. Erst sollte die Muskulatur und das Rückgrat vollständig ausgebildet und entwickelt sein. Doch woher wissen Eltern, wann das Kind bereit ist zu sitzen? Dies ist am Kind selbst erkennbar. Denn alles was das Kind aus eigener Kraft schafft, geht auch in Ordnung für das Kind und gefährdet nicht die Gesundheit. Zieht sich das Kind selbstständig aus der Schräglage in den Sitz, dann ist es auch bereit zu sitzen.
Vorbereiten auf den sicheren Sitz
Natürlich kann man sein Kind auch unterstützen und es auf die sitzende Position vorbereiten. Dies kann zum Beispiel bei Ausfahrten mit dem Kinderwagen passieren. Die meisten Kinderwagen verfügen über eine verstellbare Liegefläche. Diese kann dann bei Ausfahrten ein wenig schräg angestellt werden. Auch das Sitzen im Hochstuhl ist möglich, zum Beispiel bei den Mahlzeiten. Experten warnen jedoch davor, das Kind zu oft in die sitzende Position zu bringen, wenn es noch nicht aus eigener Kraft sitzen kann. Eine kurze Zeit im Hochstuhl oder mit angeschrägter Rückenlehne ist jedoch unbedenklich.
Die meiste Zeit sollte das Baby jedoch liegend verbringen. Am besten geeignet ist dabei die Bauchlage, denn diese fordert das Baby am meisten. Auch auf eine ausreichende Bewegungsfreiheit ist zu achten. Denn somit kann sich das Kind frei bewegen und seine Muskeln und Gelenke trainieren. Viele Eltern greifen gern auf Babyhopser und Lauflerngestelle zurück. Doch diese sollten eher gemieden werden. Erstens schränken derartige Geräte die Bewegungsfreiheit ein und zweitens kann es durch sie zu Unfällen kommen. Auch die Zeiten in Babywippen oder Autositzen sollten sparsam dosiert werden.
Als Fazit:
Das Sitzen lernen müssen Eltern ihrem Kind selbst überlassen. Dies geschieht in kleineren Schritten. Zuerst kommt das Köpfchen heben, dann das Rollen, anschließend das aufrechte Sitzen und schließlich auch das Krabbeln und Laufen. Eltern sollten dabei nur unterstützen und nicht direkt in die Entwicklung bzw. den Lernprozess eingreifen.