Experten haben herausgefunden, dass ca. jedes dritte Kind im Grundschulalter bereits ein oder mehrere Male unter Kopfschmerzen gelitten hat. Nur sehr selten verbirgt sich hinter dem Symptom Kopfschmerz eine ernst zu nehmende Erkrankung. Die häufigste Ursache von Kopfschmerzen bei Kindern ist in den veränderten Lebensumständen zu finden. Mit den folgenden Tipps spüren Sie diese Ursachen auf.
Spannungskopfschmerz
Noch vor vierzig bis fünfzig Jahren saßen die Kinder nur in der Schule still am Platz. Am Nachmittag musste im Garten, auf den Feldern oder im Haushalt geholfen werden. Die restliche Zeit verbrachten die Kinder spielend und dadurch in ausreichender Bewegung. Im heutigen Informationszeitalter sitzen viele Kinder nach Schule und Hausaufgaben weitere Stunden vor dem Fernseher oder PC. Bewegt werden dabei maximal zwei oder drei Finger. Hinzu kommt der immer höhere Leistungsdruck in der Schule, Überforderung, Stress und Bewegungsmangel führen zum Spannungskopfschmerz.
Das hilft gegen den Spannungskopfschmerz
Schalten Sie Stressfaktoren aus. Gönnen Sie Ihrem Kind kleine Ruheinseln im Alltag, in dem sie beispielsweise den Fernseher aus dem Kinderzimmer verbannen oder die Internetzeit auf maximal eine Stunde pro Tag begrenzen. Ausreichend Bewegung an der frischen Luft erreichen Sie durch einen gemeinsamen Spaziergang, eine kleine Radtour oder ein Federballmatch am Abend. Regelmäßige Mahlzeiten und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind ein weiterer Aspekt zur Vorbeugung von Spannungskopfschmerz. Bei akuten Schmerzen helfen Sie Ihrem Kind mit alten Hausmitteln oder Entspannungsübungen. Nach Absprache mit dem Kinderarzt ist der Gabe von schmerzstillenden Substanzen erlaubt.
Chronische Kopfschmerzen
Ihr Kind wurde in der Schule drei oder vier Bankreihen nach hinten gesetzt? Nach dem versetzen klagt der Schüler vermehrt über Kopfschmerzen? Dann ist eine Untersuchung beim Augenarzt angebracht. Die chronisch auftretenden Schmerzen können die Folge eines bis dahin nicht erkannten Sehfehlers sein. In manchen Fällen reicht ein Gespräch mit dem Lehrer über den für das Kind besten Platz im Klassenraum. In anderen Fällen ist das Tragen einer Brille zukünftig notwendig.
Migräne die schwerste Form des Kopfschmerzes
Knapp zehn Prozent der Kinder in Deutschland leidet bereits unter Migräne. Dieser Kopfschmerz äußert sich durch ein einseitiges Pochen oder Hämmern im Schädel. Die Schmerzattacke wird von Übelkeit bis hin zum Erbrechen und einer erhöhten Lichtempfindlichkeit begleitet.
Das kann gegen Migräne helfen
Der Migräneauslöser ist noch nicht zu 100 Prozent erforscht. Daher ist eine wirksame Therapie gegen diesen Kopfschmerztyp oft eine langwierige Sache des Ausprobierens. Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel, Schokolade, Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker sind als Auslöser bereits bekannt. Ob ihr Kind auf einen dieser Auslöser reagiert muss über eine längere Zeit ausprobiert werden. Einige Ärzte raten in Einzelfällen zu einer Prophylaxe mit Medikamenten.
Fazit
Einigen Kopfschmerzarten ist mit ausreichender Bewegung an der frischen Luft, genügend Flüssigkeitszufuhr und Ruheinseln im hektischen Alltag beizukommen. So einfach ist die Lösung bei einer echten Migräne leider nicht. Hier müssen die Eltern, der Kinderarzt und das geplagte Kind viel Geduld bei der Suche des Auslösers aufbringen.