Gerade im Frühjahr, wenn wieder mehr Licht ins Haus fällt, fallen alte, verwohnte Möbel besonders negativ auf. Und manchmal sind die Möbel dann schon derart verwohnt, dass die Spuren des Gebrauchs mit einem einfachen Frühjahrsputz nicht zu beseitigen sind. Aber auch Möbel, deren Stil so gar nicht mehr zu anderen Möbelstücken, Vorhängen oder Deko-Artikeln passen, sehen in der Frühjahrssonne gleich noch mal so hässlich aus. Aber das ist noch lange kein Grund, sich gleich neue, teure Möbelstücke zu kaufen. Denn bereits mit wenigen Mitteln kann man große Veränderungen erzeugen. Besonders bei Stühlen hat man mit Stuhlhussen immer die Möglichkeit, hässliche Gebrauchsspuren zu verstecken und nebenbei gleich den ganzen Raum neu zu dekorieren.
Hussen kaufen
Bei Stuhlhussen handelt es sich um ebenso praktische wie schöne Stuhlüberzüge oder auch Überwürfe, die man zum Beispiel in Einrichtungshäusern oder in Deko-Läden kaufen kann. Allerdings sind die Hussen dort, wenn man nicht auf farblose Baumwollmodelle zurückreifen möchte, nicht ganz billig. Und oftmals entsprechen die angebotenen Designs auch nicht dem individuellen Geschmack oder dem Stil der Wohnung. Der beste und günstigste Weg an ganz individuelle Hussen zu kommen ist daher, sie einfach selber zu machen.
Die Vorbereitung
Stuhlhussen selber zu machen ist freilich etwas aufwendiger als sie fertig zu kaufen. Außerdem muss man schon etwas Zeit investieren wenn man sich für das selber machen entscheidet. Aber wenn sie erst einmal fertig genäht und über die alten Stühle geworfen sind, dann freut man sich gleich doppelt so sehr darüber.
Bevor man die Stuhlhussen nähen kann, braucht man natürlich erst einmal den Stoff dafür. Geeignet sind unter anderem Baumwollstoffe, Seide, Wolle oder Leinen. Bei den Farben kann man sich von den Vorhängen des Esszimmers oder von anderen markanten Dingen in seiner Wohnung inspirieren lassen.
Beim Ausmessen sollte man alle Seiten des Stuhls exakt messen und für die Nähte jeweils etwa zwei Zentimeter zugeben. Damit der Volant um die Stuhlbeine locker fallen kann, sollten die Blenden rund um die Sitzfläche mit einer Zugabe von jeweils zehn Zentimeter etwas großzügiger gemessen werden. Schwierige Teile, wie zum Beispiel Ecken und Kanten oder auch Rundungen, sollten grundsätzlich etwas großzügiger gemessen werden.
Der Stoffzuschnitt
Wenn der Stoff ein bestimmtes Muster oder verschiedene Farben hat, dann sollte der Stoff bereits vor dem Zuschnitt einmal provisorisch über den Stuhl gelegt werden, damit man sehen kann, wie der Stoff am besten wirkt. Die jeweils ausgemessenen Teile, also die Stuhllehne, die Sitzfläche sowie die hintere und seitliche Länge des Stuhls, werden nun geschnitten und mit Stecknadeln geheftet. Für noch sichereren Halt sorgt ein einfacher Heftstich mit einfachem Garn.
Das Nähen der Stuhlhussen
Bevor die Teile endgültig mit der Nähmaschine aneinander genäht werden, sollte man die geheftete Husse zunächst einmal über den Stuhl werfen, um zu sehen, ob alles passt. Neulingen auf dem Gebiet des Selber-Nähens ist es anzuraten, sich zunächst ein Modell aus günstigem Nesselstoff anzufertigen, damit es bei dem eigentlichen eventuell etwas teureren Stoff nicht zu unnötigem Verschnitt kommt.
Wenn alles passt kann man damit beginnen, die einzelnen Teile fest miteinander zu vernähen. Zuerst werden die Vorder- und Rückseite der Lehne miteinander vernäht. Danach näht man die Sitzfläche an die Vorderseite des Lehnenüberzugs. Zuletzt wird der Volant an die Blenden der Sitzfläche angenäht.
Dekoration der Stuhlhussen
Die fertig genähte Husse kann man nun noch mit Schleifen an der Rückseite, Bordüren, Knöpfen oder Kordeln verzieren. Besonders hübsch ist es, wenn sich die Accessoires farblich vom Hussenstoff absetzen.