Viele Menschen scheuen sich vor dem Umgang mit giftigen Pflanzen. Oftmals ist Unwissenheit jedoch auch ein Grund dafür, warum die Wild-, Kultur- und Gartenpflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen gemieden werden. Andererseits ist es auch oftmals Leichtsinn, der die Menschen antreibt, mit giftigen Pflanzen nicht entsprechend umzugehen. Doch wenn man weiß wie, dann ist der Umgang mit giftigen Pflanzen ein Kinderspiel.
Ein sehr beliebtes Gemüse, das auch Giftstoffe enthält, ist die Bohne. Viele Menschen wissen nicht einmal, dass Bohnen Phasin enthalten, das schwere Vergiftungen wie Erbrechen, Krampfanfälle bis hin zu Herzrasen verursachen kann. Doch das ist noch lange kein Grund, Bohnen jetzt von der Speisekarte zu streichen. Auch die Kartoffel enthält Giftstoffe. Auch in ihr ist der Stoff Phasin enthalten. Doch warum leidet man nach dem Verzehr von Bohnen und Kartoffeln nicht an Vergiftungserscheinungen. Die Antwort darauf liegt im Erhitzen dieser Nahrungsmittel. Der Stoff Phasin zerfällt beim Garen von Kartoffeln und Bohnen. Somit sind diese beiden Lebensmittel in gegartem Zustand giftfrei. Bei der Kartoffel befindet sich das Phasin ohnehin nur in den grünen Stellen. Aus diesem Grund sollte diese immer fein säuberlich beim Schälen mit entfernt werden. Die grünen Stellen an den Knollen sind auch kein Zeichen von Unreife. Sie entstehen eher bei zu heller Lagerung der Kartoffeln.
Während mit Bohnen und Kartoffeln ein beeindruckendes Beispiel dafür gegeben wird, dass man auch gefahrlos mit giftigen Pflanzen umgehen kann, sollte man bei bestimmten Pflanzen einfach gewisse Regeln befolgen. Denn schließlich sieht ein Osterstrauß ohne Tulpen und Narzissen einfach nicht österlich aus. Und auch zu Weihnachten möchte man ungern auf Christrosen verzichten. Schneeglöckchen, Alpenveilchen, Rittersporn und Co sind ebenfalls giftig, doch verzaubern sie so manchen Garten in ein Blütenmehr.
Diese Regeln sind zu beachten
Die Regeln im Umgang mit giftigen Pflanzen beginnen schon beim Kauf. Möchte man sich eine neue Pflanze für die Wohnung, den Balkon oder den Garten kaufen, sollte man sich den Namen einprägen und herausfinden, ob diese Pflanze giftig ist und welche Pflanzenteile Giftstoffe enthalten. Dazu kann man entweder das fachkundige Personal in Gärtnerei und Baumarkt befragen oder man durchsucht das Internet nach einer Antwort auf diese Frage.
Die zweite Regel bezieht sich auf das Händewaschen. Nach dem Umgang mit giftigen Pflanzen ist es meist schon ausreichend, wenn man sich die Hände gründlich wäscht. Dabei werden Schmutz und Pflanzensäfte, die die Giftstoffe enthalten, einfach weggespült. Somit kann man auch gefahrlos mit Buchsbaum, Oleander und Rittersporn arbeiten.
Pflanzen, die das stark giftige Aconitin enthalten, sind jedoch mit etwas größerer Vorsicht zu genießen. Zu diesen Pflanzen gehören zum Beispiel Eisenhüte (Aconitum) und die Herkulesstaube (Heracleum). Das Aconitin, das sich im Saft dieser Pflanzen befindet, wird nicht nur durch den Magen-Darm-Trakt sondern auch über die Haut aufgenommen. Aus diesem Grund ist es beim Umgang mit diesen Pflanzen sehr wichtig, Handschuhe zu tragen und bloße Haut zu bedecken. Die Herkulesstaude enthält so genannte photosensibilisierende Substanzen. Gelangen diese auf die Haut, kann es bei direkter Sonneneinstrahlung zu starken Verbrennungen mit Blasenbildung kommen. Denn diese Substanzen machen die Haut empfindlich für das Sonnenlicht.
Doch auch wenn man über gewisse giftige Pflanzen Bescheid weiß, sollte man mit einer gewissen Vorsicht an die Sache herangehen. Denn oftmals liegt die Ursache für Vergiftungen vor allem darin, dass nicht richtig hingesehen wird. So können die Blätter von Maiglöckchen zum Beispiel mit Bärlauch verwechselt werden. Narzissenzwiebeln sehen herkömmlichen Küchenzwiebeln auch zum Verwechseln ähnlich. Bevor man also zur falschen Pflanze greift, kann man sich auch auf den Geruch verlassen. Bärlauchblätter haben zum Beispiel einen starken Knoblauchgeruch. Im Notfall kann man immer noch Experten befragen, um ganz auf der sicheren Seite zu sein.