Unfälle finden gerade im privaten Haushalt alljährlich in gleich hoher Anzahl statt. Die Arbeitsschutzregelungen, die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz schützen, gelten in den eigenen vier Wänden nicht. Zu den häufigsten Verletzungen im Privathaushalt zählen Unfälle durch Schnitt- oder Stichverletzungen, durch Verbrennungen, durch Stürze, durch Verätzungen und durch elektrischen Strom. Welche erste Hilfe Maßnahmen Sie bei den verschiedenen Unfallursachen einleiten müssen, wollen wir im folgenden Beitrag aufzeigen.
Erste Hilfe bei Schnitt- oder Stichverletzungen
Leichte Schnittverletzungen, die in der Regel durch Messer oder Scheren verursacht werden, können Sie selbst behandeln. Reinigen Sie den Schnitt zunächst unter fließendem Wasser. Behandeln Sie den Schnitt dann mit einem leichten Desinfektionsmittel auf Jodbasis. Die im Allgemeinen nur leicht blutende Wunde wird dann mit einem Pflaster verschlossen um die Blutung zu stoppen. Nach kurzer Zeit kann das Pflaster wieder entfernt werden, oft verheilen kleine Verletzungen an der Luft besser.
Tiefere Schnittwunden müssen hingegen sofort mit einem Druckverband versorgt werden. Kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt, nur er kann einschätzen ob eine weitere Behandlung, wie bspw. das Vernähen der Wunde notwendig ist.
Erste Hilfe bei Verbrennungen
Kochendes Wasser, heißes, spritzendes Öl in der Pfanne oder das heiße Backblech, Sekunden der Unaufmerksamkeit machen sich hier sofort schmerzhaft bemerkbar. Leichte Verbrennungen zeigen nur eine leichte Hautrötung, bei schwereren Verbrennungen zeigt sich auf der Haut eine Brandblase bis hin zur Zerstörung der Haut bei schweren Verbrennungen. Als Erstmaßnahme ist bei kleinen betroffenen Hautstellen Kühlung unter fließendem kaltem Wasser angesagt. Kühlen Sie die Verbrennung bis zum Abklingen der Schmerzen.
Verbrühungen
Bei Verbrühungen muss die durchtränkte Kleidung möglichst rasch von der Haut entfernt werden. Die hier in der Regel großflächigeren Verbrennungen kühlen Sie mit feuchten Tüchern.
Verbrennungen im Mund
Durch heiße Flüssigkeiten oder Speisen, kann es im Mund- und Rachenraum ebenfalls zu Verbrennungen kommen. Gurgeln Sie als Gegenmaßnahme mit kaltem Wasser oder lutschen Sie einen Eiswürfel.
Bei allen schwereren Verbrennungen sollte ein Arzt aufgesucht oder ein Rettungswagen gerufen werden.
Erste Hilfe bei Stürzen
Ob Frühjahrsputz ohne eine standfeste Leiter oder glatte Gehwege im Winter, Stürze zählen zu den häufigsten Unfällen. Dabei können Stürze Verletzungen wie bspw. Quetschungen Verrenkungen, Verstauchungen und Brüche bis hin zur Gehirnerschütterung verursachen. Knochenbrüche und Verrenkungen erkennen Sie oft an einer Fehlstellung, starken Schmerzen oder Bewegungsunfähigkeit. Als Ersthelfer sollten Sie hier sofort den Notarzt einschalten und keinesfalls versuchen, die Gliedmaßen selbst einzurenken. Für ggf. offene Brüchen besteht eine Infektionsgefahr. Einen offenen Bruch sollten Sie mit einem keimfreien Wundverband abdecken. Stellen Sie die verletzten Gliedmaßen unter Verwendung eines Dreiecktuchs oder einer Decke ruhig. Weitere Maßnahmen sind hier ebenfalls dem eingeschalteten Notarzt zu überlassen.
Kopfverletzungen
Eine Gehirnerschütterung kann zur Bewusstlosigkeit des Gestürzten führen. Bringen Sie den Verletzten in eine stabile Seitenlage und kontrollieren Sie bis zum Eintreffen der Rettung, regelmäßig die Vitalzeichen. Eine offene Kopfverletzung blutet oft sehr stark. Decken Sie die Wunde keimfrei ab ohne großen Druck auszuüben. Ist der Verletzte bei Bewusstsein, lagern Sie ihn bis zum Eintreffen des Notarztes mit leicht erhöhtem Oberkörper und Kopf.
Im zweiten Teil gehen wir auf die erste Hilfe bei Verätzungen und durch elektrischen Strom ein.