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Bauen und Sanieren

Mülltrennung – Umweltschutz oder Zeitverschwendung?

Umweltschutz wird in der heutigen Zeit, vor allem in Europa groß geschrieben. Der Verbraucher hat gelernt, seine Umwelt nicht zusätzlich mit Giftstoffen oder Material, das nicht verrottet zu belasten. Trotz vieler guter Ansätze ist es für den Verbraucher nicht einfacher geworden, die Umwelt zu schützen. Allein Getränkeflaschen aus Plastik sind dabei eine Wissenschaft für sich. Im Supermarkt stehen sie einträchtig nebeneinander, der Krampf fängt erst mit der Sortierung des Leerguts an. Die eine Hälfte der Plastikflaschen ist als Pfandflasche ausgezeichnet und muss in den Laden zurückgebracht werden. Die andere Hälfte ist mit dem grünen Punkt versehen, gehört demzufolge in den gelben Sack. Dass der Inhalt beider Flaschen das Gleichen, bspw. Apfelsaft enthält, spielt dabei keine Rolle. In der Konsequenz werden sowohl der Großteil der Pfandflaschen als auch die Flaschen im Gelben Sack nicht wieder befüllt sondern geschreddert und zu völlig anderen Produkten weiterverarbeitet.

Der Tonnenirrsinn

Vorbildliche Verbraucher trennen ihren gesamten Müll. Das funktioniert aber nur, wenn sie vor dem Haus oder im Keller genügend Platz für die entsprechenden Tonnen haben. Sie müssen sich für eine perfekte Trennung folgende Tonnen zulegen:

1. Eine Graue oder Schwarze Tonne für den Restmüll
Wer nicht gerade ein Baby hat, bekommt diese Tonne nicht voll. In die graue oder schwarze Tonne für den Restmüll gehören u.a. Einwegwindeln, Staubsaugerbeutel, Spiegelglas oder allgemeiner Kehricht. Selbst Teebeutel haben in dieser Tonne nichts verloren. Ein Teebeutel muss ordentlich auseinandergenommen werden. Er besteht aus Bioabfall, Papier und der Metallklemme für die gelbe Tonne. Oder war das doch andersherum?

2. Die Gelbe Tonne bzw. der Gelber Sack für den Grünen Punkt
Für alle Verpackungen die mit dem „Grünen Punkt“ versehen sind gibt es die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack. Dazu gehören u.a. Kunststoffe wie Joghurtbecher, der Tetrapack von Getränken oder Milch und Dosen aus Aluminium oder Weißblech.

3. Die Blaue Tonne für Papier
Will sich der Verbraucher den Weg zum Altpapier Container sparen, schafft er sich zusätzlich noch eine Blaue Tonne an. In diese Tonne gehört sämtliches Papier, insbesondere Zeitungen, Illustrierte und Kataloge.

4. Die Grüne Tonne für den Bioabfall
In der Grünen Tonne oder auch Biotonne dürfen sich nur organische Küchen- und Gartenabfälle befinden. Dazu zählen insbesondere alle Küchenabfälle, wie Brot- und Essensreste, Obstabfälle, Reste von Wurst oder Käse und Pflanzenreste. Papiertaschentücher, Küchenkrepppapier und Servietten zählen auch zum Bioabfall, Babywindeln hingegen nicht.

Nachdem der Verbraucher seinen Müll soweit auseinander sortiert hat, bleiben noch einige Verpackungen und Reste übrig.

Verpackungen aus Glas

Gläser von Nutella oder Gurken, die Flaschen der letzten Geburtstagsfeier, bspw. Sekt- oder Rotweinflaschen gehören in keine der vier genannten Tonnen. Die Glasverpackungen müssen separat im Glas Container nach Farben (Weiß- Grün- oder Braunglas) getrennt eingeworfen werden.

Batterien

Batterien enthalten neben wertvollen Metallen auch Säuren, die die Umwelt schwer schädigen können. Daher dürfen Batterien niemals in eine der oberen Tonnen gegeben werden. Im gut sortierten Fachhandel stehen entsprechende separate Boxen. Die hier gesammelten Batterien werden einer ordentlichen Aufbereitung zugeführt.

Asche aus dem Kamin

Ein Feuer im Kamin vertreibt nicht nur die Kälte, es hellt auch die Stimmung an trüben Tagen auf. In welche Tonne gehört nun die Kaminasche? Als Kehricht in die Graue Tonne oder als Bioabfall in die Grüne Tonne? Hier scheiden sich die Geister der Mülltrenner. Die eine Hälfte ist der Meinung, das Kohlen-, Koks-, Brikettasche wertvoll ist und damit in die Biotonne gehört. Die andere Hälfte setzt die Asche dem Kehricht gleich und gibt sie in die Graue Tonne.

Aufgekehrtes Laub

Auch beim Laub scheiden sich die Geister der Mülltrenner. Laub an sich gehört auf jeden Fall in die Biotonne. Aufgekehrtes Laub zählt aber eher zum Kehricht und damit zur Grauen Tonne. In welchem Verhältnis Laub und Kehricht in welche Tonne gehört, kann wohl niemand hundertprozentig beantworten. Spätestens wenn eine der Tonnen nicht abgefahren wurde und voll vor der Haustür stehen bleibt, weiß der Verbraucher, dass seine Sortiergrundsätze falsch sind.

Fazit

Mülltrennung ist gut und richtig. Mit der den Deutschen eigenen Gründlichkeit wurde die Mülltrennung und der Grüne Punkt in einigen Fällen ad absurdum geführt. In der Konsequenz trennt ein Teil der Verbraucher den gesamten Müll bis zur Klammer der Teebeutel und der andere Teil nutzt nur die Graue Tonne. Ein wenig weniger deutsche Gründlichkeit und dafür ein Teil mehr Liberalismus würde dem Umweltschutz einen großen Dienst erweisen.

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